ZAGOROW ( 1943 - 1945 HINTERBERG )
Jahr 2014 - Zagorow ist Stadt und Kreisstadt im Powiat Slupecki, Wojewodschaft Großpolen in Polen.
Die Stadt liegt am Fluß Warthe und ca. 30 km westlich von Konin. Bis zum II. Weltkrieg war die Stadt umgeben von vielen kleinen deutschen Siedlungen.
Im Jahre 1145 gründeten deutsche Zisterziensermönche das Kloster Lad (Lond) an der Warthe. Um dieses Kloster förderten die Mönche die Anlage von kleinen Siedlungen, da sie von den Bauern Abgaben erhielten. 1553 verließen die deutschen Mönche das Gebiet und flüchteten mit den Urkunden nach dem Kloster Heinrichau in Schlesien, da in Lad eine polnische Regierung eintrat.
1445 | Gründung der Stadt Zagorow durch Kolonisationsinitiative des Klosters Lad, Gebietsbezeichnung "Großpolen" |
1708 -1711 |
Pest in den Ostgebieten, die Grenzen werden u.a. zu Polen gesperrt |
1718 |
Gründung der deutschen Siedlung Lazinsk Holendry durch 14 deutsche Familien aus dem Schlesierland ( u.a. Kuhn, Merk, Schönfisch, Haupt ) |
1727 |
Anlage des ersten Friedhofes in Lazinsk, auf einem Hügel links neben Kantoratsschule |
1746 |
Paul von Kolno-Prusinski, Besitzer des Gutes Trabczyn schließt mit den deutsch-evangelischen Siedlern (auch Hauländer oder Holländer genannt) einen Erbpachtvertrag und überlässt ihnen das südlich gelegene Waldgelände zur Urbarmachung. Bis 1838 werden kirchliche Urkunden archiviert in: Trabczyn, Grodziec, Konin, Wreschen, Zychlin |
1793 -1807 |
Nach der 2. Teilung Polens, das Kalischer Land - in dem Zagorow liegt - kommt zu Preussen und gehört bis 1807 zum Kammer-Department Südpreußen. Die 5 Güter im Raum Zagorow ( Trombczyn, Nowa-Wies, Oswiery, Lazy und Szlewek ) werden von Preußen beschlagnahmt und dem Fürsten zu Hohenlohe-Oehringen (Ingelfingen) geschenkt. Dieser verkauft die Hälfte an Karl Gottlieb Weigel, Großgrundherr aus Hennersdorf in Schlesien und Grundherr von Kopoyno, der Rest wurde für Siedlungszwecke bestimmt. |
1807 -1815 |
Unter Napoleon gehört Zagorow zum Herzogtum Warschau. Dürrebedingte Hungersnöte in den Jahren 1808,1811 und 1812 |
1815 |
Nach dem Wiener Kongress: Das Herzogtum Warschau wird aufgeteilt, den westlichen Teil erhält Preussen als Provinz Posen, den östlichen Teil mit dem Kreis Zagorow wird dem russischen Kaiserreich als Kongresspolen zugeschlagen. |
1842 | Gründung des ersten evangelischen Kirchenfilials in Zagorow |
1846 | Michelina Miaczynska, ist jetzt Besitzerin des Gutes Trabczyn |
1856 |
Ab Weihnachten, 24. Dezember ist Zagorow selbstständige Parochie mit eigenem Pfarrer, Pastor Wilhelm Winkler Die Kirchensprache ist deutsch |
1863 | Der polnische Graf A. Taczanowski erwirbt nach dem polnischen Aufstand die Besitzungen um Zagorow |
1864 |
Bauernbefreiung und Verwaltungsreform Gutsbezirke werden Landgemeinden mit einem Vogt (Wojt), Erbpächter können ihr Land kaufen und über Grundbesitz frei verfügen. |
1876 | Pastor Karl Eduard Erdmann übernimmt das Pfarramt, verwaltet es von Grodziec aus. |
1878 |
8. Mai Grundsteinlegung durch Pastor Erdmann zur evangelischen Kirche in Zagorow Eine Gedenktafel zu seinen Ehren befindet sich noch heute in der Kirche. Dem Baukomitee gehörten an: Alexander Arndt, Wilhelm Kuck, Wilhelm Münch, Emanuel Munk, Wilhelm Schmechel, Martin Ziegeldorf |
1898 |
Das Bethaus in Michalinow brennt total ab. |
1913 |
16. Oktober Grundsteinlegung zum Pfarrhaus Zagorow Dem Baukomitee gehören an: August Driesner, August Giebel, Daniel Gliege, Heinrich Kinast, August Kinzel, Eduard Kuhn, Christian Münch, Wilhelm Neumann, Paul Rentz, Julius Schneider, Ferdinand Schulz, |
1920 |
Zum Ende des 1. Weltkrieges muss nach dem Versailler Vertrag Preussen u.a. das Gebiet Posen an Polen abtreten. |
1933 |
Bau eines neuen Schul- und Bethauses in Lazinsk unter Leitung des Lehrers Adolf Mielke |
1937 |
Die deutschen Schulen werden polonisiert, Bau des Pfarrhauses |
1939 |
Der polnische Staat zerbricht. Der Militärbezirk Posen wird vom Deutschen Reich annektiert als Reichsgau Posen, der 1940 in Reichsgau Wartheland umbenannt wurde. Lazinsk: Lehrer Mielke unterrichtet mit seiner Schwester und 2 Kräften aus dem Thüringerland nunmehr 153 Kinder, Reichsdeutsche und Umsiedler aus Wolhynien sind dazu gekommen, nie zuvor hat es so viele Deutsche im Umkreis gegeben. |
1943 |
18. Mai Anordnung über Ortsnamenänderung im Reichsgau Wartheland im Verordnungslatt des Reichstatthalters im Warthegau |
1945 |
Am 02. Mai werden die deutschen Ostgebiete Polen zugeschlagen. |
1968 |
Zagorow wird Filiale der Kirchengemeinde Konin |